Planung der neuen TFG geht weiter

Gestern Abend kam es in der Ratssitzung zu einem für viele Leute überraschenden Schritt: Der im Frühjahr von SPD und CDU beschlossene Bau der Schule an einem externen Neubau wurde abgewendet. Anstatt dessen soll jetzt geprüft werden, welche Variante der Nutzung des angestammten Standortes am sinnvollsten wäre - unter pädagogischen, sozialen, städtebaulichen und finanziellen Aspekten.
Wir können die Verwunderung einiger Bürger über diese Entwicklung verstehen, der politische Prozess ist ohne Zweifel eine Farce. Leider wurden in den letzten Monaten, sowohl von Parteifunktionären als auch von Privatpersonen und Bürgerinitiativen, der Ton gegenüber Andersdenkenden immer rauer. Das liegt vor allem an der Dimension der Entscheidung: Der Neubau/Teilneubau der TFG ist das mit Abstand größte haushalterische Vorhaben der Stadt Schwerte seit Jahren.
Gerade wegen dieser Dimension ist es eben doch richtig, die Diskussion weiterzuführen. Anders als von der SPD und der ihr zweifelsohne verbundenen Verwaltungsspitze suggeriert, ist es nämlich nicht „Der Himmel auf Erden vs. Sodom und Gomorra“; die gestern wieder viel herbeizitierte Sorge um die Kinder und die Zukunft ist keine Einbahnstraße! Es wurden gestern einmal mehr die sogenannten Informationen der Verwaltung in eine eindeutige Richtung zugespitzt; der Neubau sei von allem das beste und im Grunde genommen alternativlos. Einige Beispiele von unter den Tisch gekehrten Dingen seien hier genannt: 1. Es gibt nach wie vor nicht den Ansatz einer verkehrstechnischen Lösung, die einen neuen, externen Standort ausreichend zugänglich machen würde, geschweige denn die Anwohner vor extremem Verkehrsaufkommen schützen würde. 2. Die Beurteilung, bei welcher Variante Zeit- und Terminrisiko am größten wären, sind keineswegs als Fakten, sondern maximal als begründete Schätzung zu verurteilen. Wer sich städtebauliche Maßnahmen in ähnlicher Dimension anschaut, weiß dass ein Neubau keineswegs risikoarm ist. 3. Die baurechtlichen und privatrechtlichen Hürden bei einem Neubau auf dem freien Feld auf das Bauprojekt zugekommen wären, sind immens. Bebauungspläne müssten umgeschrieben werde, Anwohnerklagen bearbeitet und im Zweifelsfall ausgeglichen werden, usw. Viele weitere Detailfragen könnten hier aufgeführt werden, die auch in den letzten Monaten schon in unzähligen Ausschüssen und Arbeitskreisen diskutiert wurden.
Unterm Strich lässt sich zu der gestrigen Entscheidung folgendes sagen: Es ist kein kompletter Neuanfang, selbstverständlich kein „Begräbnis einer Schule“, wie es vom politischen Kontrahenten schamfrei bezeichnet wurde, sondern eine Richtungskorrektur. Es gibt nach wie vor mehrere zur Diskussion stehende Lösung, die es zu prüfen und abzuwägen gilt. Die Priorisierung des bestehenden Standortes ist kein Zeugnis von Ambitionslosigkeit, sondern gut zu begründen: Er ist perfekt gelegen, gut an alle Formen des Verkehrs angebunden und je nach Bauweise auch ausreichend groß für die zu planende Schule. Wir sind motiviert, weiter für eine gute Lösung zu kämpfen und gespannt auf die kommenden Entwürfe. Ein offener Dialog ist durch die gestrige Entscheidung noch länger möglich und auch das ist für alle Beteiligten gut. In diesem Sinne: Weiter geht’s!